Studiengangsinterne Klausurtagung 2022 in Nonnenhorn

Nonnenhorn hat das Potential für alles. Für mich wurden dort aus Kommilitoninnen Freundinnen und ich habe mein Masterarbeitsthema gefunden.
Jessica Sylvie Bentsche, Studentin

Bericht über die Klausurtagung des Studiengangs “Globale Europastudien” in Nonnenhorn 2022

Nachdem die jährlich stattfindende studiengangsinterne Klausurtagung in Nonnenhorn 2020 coronabedingt ausfallen musste und auch 2021 ausschließlich digital stattfinden konnte, war in diesem Jahr ein Treffen im Familienhilfswerk St. Christophorus vor Ort endlich wieder möglich. Die Klausurtagung hat einen besonderen Stellenwert im Studiengang, da hier Studierende, Ehemalige und das Leitungsteam zusammenkommen, um sich gegenseitig kennenzulernen und auszutauschen. Dies geschieht bereits während der Anreise: Traditionsgemäß reisen Studierende wie Lehrende gemeinsam mit dem Fahrrad an und können bereits hier auf der zweistündigen Tour ins Gespräch kommen.

Die Studiengangsfahrt nach Nonnenhorn 2022 hat mir viel gebracht: Input, Austausch und Spaß. Es tat gut, nachdem Veranstaltungen dieser Art in unserem Studiengang durch Corona die letzten zwei Jahre ausfielen, mit den anderen Jahrgängen des Studiengangs in Kontakt zu kommen und sich am Lagerfeuer oder in der Kaffeepause besser kennenzulernen. Darüber hinaus habe ich von den Berichten der Alumnae vieles für meine Masterarbeit und meinen bevorstehenden Berufseinstieg mitgenommen.
Valentin Rickert, Student

Nach der Ankunft wurde am ersten Tag nach einem gemeinsamen Mittagessen im Tagungshaus mit einer kurzen Kennenlernrunde gestartet. Da in diesem Jahr drei verschiedene Studierenden-Jahrgänge teilgenommen haben und sich diese untereinander aufgrund der Corona-Semester teils noch nicht gut kannten, gab es für viele neue Gesichter zu entdecken. Danach folgte die Präsentation der Auslandserfahrungen von eben zurückgekehrten Studierenden des 6. und des 4. Semesters. Da der Studiengang einen internationalen Anspruch pflegt, hat das Auslandssemester eine hohe Bedeutung und so sind die Erfahrungsberichte der Studierenden ein zentraler Bestandteil des Programms. In diesem Jahr waren Berichte aus Shanghai, Cork, Rom, Zypern und Berkeley vertreten, die wertvolle Einblicke und praktische Tipps für das Leben und das universitäre Arbeiten an den jeweiligen Aufenthaltsorten gaben. Die Berichte zeugten von den tiefen Eindrücken, die die Auslandserfahrungen bei den Studierenden hinterlassen hatten: Alle Vortragenden konnten von Erlebnissen berichten, die sie persönlich geprägt haben, und aus vielen dieser Erlebnisse sind Ideen für Masterarbeiten oder sogar für spätere Jobmöglichkeiten hervorgegangen.

Nach diesen vielseitigen Eindrücken hatten sich alle eine kleine Kaffeepause verdient. Da sich das Tagungshaus in wunderschöner Lage direkt am See befindet, konnten die Teilnehmenden vom Wellenrauschen begleitet das Gesicht in die Sonne strecken und die selbst mitgebrachten und teils vom Auslandssemester inspirierten Snacks genießen. Nach dieser kurzen Pause starteten alle gestärkt in den zweiten Teil. Dieser bestand aus Vorträgen von zwei Alumnae, die aus ihrem jetzigen Berufsleben berichteten. So promoviert Tabea Widmann unter der Betreuung von apl. Prof. Dr. Anne-Berenike Rothstein an der Universität Konstanz zur Digitalisierung von Erinnerungskulturen und Konzepten von medialisierter Zeugenschaft um den Holocaust. Neben den inhaltlichen Elementen bestand ihr Vortrag auch aus vielen Tipps und Tricks rund um das Thema “Promovieren”: Wie läuft eine Promotion ab? Welche Stolpersteine können auf einen warten und wie kann man diese umgehen oder produktiv einbauen? Welche Erkenntnisse hat ihr ihre Promotion neben den fachlichen gebracht?

Für mich war die Tagung in Nonnenhorn eine sehr bereichernde Erfahrung. Neben dem Bonding mit Studis aus den höheren Semestern fand ich vor allem die Vorträge der Alumni interessant. Daraus konnte ich viel für meine weitere Studien- aber auch Karriereplanung mitnehmen und Inspirationen für mögliche Praktika sammeln. Darüber hinaus war es spannend zu erfahren, wie vielfältig die Bereiche sind, in denen die Alumni mit demselben Abschluss arbeiten und wie sie dorthin gelangt sind. Die Erfahrungsberichte haben mich dazu motiviert, mir auch andere Arbeitsfelder näher anzuschauen.
Undine Aninger, Studentin

Anschließend folgte der Vortrag von Lisa-Marie Veyhl, die als Senior Project Managerin bei der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart tätig ist. Sie konnte den Studierenden viel zum Thema Stiftungsarbeit berichten und Einblicke geben, wie die Arbeit in einem Unternehmen abläuft, wie wichtig ein gutes Team ist und wie gut sie ihre Leidenschaft fürs Reisen und Unterwegssein in ihrem Job einbauen kann. Nach beiden Vorträgen gab es eine rege Fragerunde und auch beim darauffolgenden Abendessen platzierten sich um die beiden Alumnae je eine Gruppe von Studierenden, die zu den jeweiligen Themen noch mehr wissen wollten. Dieser jahrgangsübergreifende Austausch und der Zusammenhalt sowie die Pflege einer lebhaften Alumni-Kultur sind wichtiger Bestandteil der “Globalen Europastudien”.

Nach einem informationsreichen und spannenden Tag konnten sich nach dem Abendessen dann alle Teilnehmer:innen gemütlich am See versammeln, die Gespräche weiterführen, das Lagerfeuer genießen und den Tag so gesellig ausklingen lassen. Geschlafen wurde in Gruppenhäusern, in denen jeweils bis zu fünf Personen übernachten konnten.

Nonnenhorn war in der Hinsicht sehr wichtig für mich, um nochmal mit allen Leuten in Kontakt zu kommen. Ich hatte das Gefühl, wieder richtig zu studieren. Dabei war der intellektuelle bzw. der Austausch über die persönliche Zukunft entscheidend. Also der Austausch, über inhaltliche Themen und die eigene Zukunft, war die perfekte Einbettung für die Reihe an Vorträgen. Insgesamt haben mich die Tage sehr euphorisiert und lassen mich ein wenig zuversichtlicher in die Zukunft blicken.
Max Grandmontagne, Student

Am nächsten Tag wurde um 8 Uhr mit dem Frühstück gestartet, um danach im Programm weiterzumachen. Der erste Punkt war die Präsentation des Studiengangs-Blogs “KGE-connected” (Umbenennung folgt). Besonders für die neuen Jahrgänge gab es einiges Neues zu erfahren über diese Plattform, auf der Studierende hauptsächlich über ihr Auslandssemester schreiben und von ihren Erfahrungen berichten. Nach der Präsentation fand sich ein Team aus Studierenden zusammen, das den Blog zukünftig betreuen möchte.

Danach standen erneut die Alumae im Fokus. Zunächst berichtete Karin Stork aus ihrem Volontariat bei “Jugend präsentiert” in Berlin. Sie konnte den Studierenden berichten, welche Herausforderungen der Berufseinstieg mit sich bringt und warum ein Volontariat eine tolle Option sein kann. In den folgenden Vorträgen stellten die drei Absolventinnen Darja Ljubownikow, Clara Schmitz und Charlotte Krause ihre Masterarbeiten vor. Da einige der aktuell Studierenden kurz vor oder mitten in ihrer Abschlussarbeit stecken, gab es auch hier im Anschluss viele Fragen – zu Bereichen wie Forschungsmethoden, Themenfindung oder Eingrenzung der Arbeit. Danach gab es für alle noch ein abschließendes Mittagessen – und dann war die Klausurtagung auch schon wieder vorbei. Um die noch frischen Eindrücke zu sammeln, trafen sich die Teilnehmenden noch einmal in einer Runde am See und beschrieben, wie sie die zwei Tage empfunden hatten. Einstimmig wurde die Idee unterstützt, die Klausurtagung im kommenden Jahr auf drei Tage auszuweiten, um so das Programm entzerren zu können und noch mehr gemeinsame Zeit zum Austausch zu haben.

Mir hat unsere Klausurtagung in Nonnenhorn unglaublich gut gefallen. Ich fand es besonders schön, bereits auf unserer gemeinsamen Radtour nach Nonnenhorn die Möglichkeit zu haben, mich mit den anderen Jahrgängen auszutauschen. Für mich als ,Neue‘ war es unglaublich spannend zu hören, was die älteren Jahrgänge von ihrer bisherigen Studienzeit und vor allem von ihren Auslandsaufenthalten zu berichten hatten. In den privaten Gesprächen konnte ich mir wertvolle Tipps holen, welche Kurse und Fachrichtungen ich im nächsten Semester noch ausprobieren könnte. Während der Tagung in Nonnenhorn war ich sehr begeistert davon, mit wie viel Mühe und Engagement die anderen ihre Vorträge für uns vorbereitet hatten. Es war sehr interessant zu hören, welche Höhen, aber auch Tiefen sie im Ausland, während der Masterarbeitsphase oder im Berufsleben durchlaufen sind. Am meisten haben mir die Alumnae-Berichte gefallen. Ich habe dadurch ganz neue Berufsfelder, wie das Stiftungswesen, kennengelernt und neue Inspirationen für den späteren Berufseinstieg bekommen.
Anna Hollandt, Studentin