Peter Paul Rubens: Hl. Hieronymus in Kardinalstracht, Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie, www.khm.at/de/object/6ba3af5d7b/.

Zitieren als narrative Strategie. Eine digital-hermeneutische Untersuchung von Intertextualitätsphänomenen am Beispiel des Briefcorpus des Kirchenlehrers Hieronymus

Gefördert durch die DFG, Projekt-Nr. 382880410

Ziel des Projektes ist die Erarbeitung und Etablierung eines differenzierten Klassifikationssystems zur Analyse von Zitaten und Allusionen, das Zitieren als diskursiv-narrative Strategie näher beleuchtet und ein tieferes Verständnis der kulturellen Hybridisierungsprozesse der christlichen Spätantike ermöglicht. Über ein umfassendes Bild der Intertextualitätsstrategie des Kirchenlehrers Hieronymus hinaus werden dabei auch verallgemeinernde methodische Aussagen über die (spät)antike Zitierpraxis angestrebt.

Das Projekt ruht auf zwei gleichwertigen Säulen: Einem verstärkt computerbasierten und einem kulturhistorisch-hermeneutischen Analysestrang. Konkret soll zum einen der mixed-methods-Ansatz des Vorgängerprojektes („Literarische Verhandlungsorte kultureller Hybridität. Eine digitale Untersuchung intertextueller Verweise beim Kirchenlehrer Hieronymus“, Förderung durch die DFG 2017-2020) zur computergestützten Detektion von Intertextualitätsphänomenen zu einem universell anwendbaren digital-hermeneutischen Analysemodell von Textreferenzen ausgebaut werden. Zum anderen soll anhand einer umfassenden, strukturell wie semantisch orientierten Analyse des hieronymianischen Umgangs mit antiken und biblischen Prätexten ein Gesamtbild seiner Referenztechniken erarbeitet werden.

Die methodische Verzahnung von digitalen und manuell-hermeneutischen Herangehensweisen, die sich bereits als höchst fruchtbar erwiesen hat, soll dazu beitragen, ein holistisches und universell verwendbares Analysemodell von Zitaten als literarischem Verhandlungsort kultureller Hybridisierung zu entwickeln. Eine zunehmende Loslösung vom Autor Hieronymus und der Transfer in die allgemeine Zitattechnik und Zitattheorie soll dazu beitragen, das Analyseinstrumentarium auch für anderweitige Forschungsfragen im Bereich des Zitates/der Intertextualität nutzbar und fruchtbar zu machen.

Ein erweitertes Abstract ist hier zu finden. 

Laufzeit des Projekts: 36 Monate, Start im Mai 2021

Für mehr Informationen wenden Sie sich bitte an Prof. Barbara Feichtinger oder Dr. Marie Revellio 

Mitarbeitende: Thomas Konrad (Doktorand) und Franziska Schropp (Doktorandin).