Erlebte Rede. Formgeschichte und Funktionswandel einer literarischen Technik

Ausgehend von den seit geraumer Zeit geführten Debatten zur Geschlechter- und Identitätspolitik sowie zur kulturellen Appropriation und sogenannten Wokeness untersucht das Projekt die Genese und den Wandel einer literarischen Technik, die für die in Frage stehende Problematik der literarischen Repräsentation von Figuren, Stimmen und Erfahrungswelten von zentraler Bedeutung ist. An dem Projekt, das am Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Konstanz (ZKF) angesiedelt ist, sind insgesamt 15 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland und den USA beteiligt. Analysiert werden soll, unter welchen Bedingungen sich die verschiedenen Techniken der Rede- und Gedankenwiedergabe herausbilden und welche inner- und außerliterarischen Gründe dafür verantwortlich sind, dass sie sich wandeln und möglicherweise auch aufbrauchen. Der erlebten Rede als einer Technik, die in besonderem Maße von Ambivalenz und Uneindeutigkeit gekennzeichnet ist, kommt in diesem Zusammenhang ein besonderes diagnostisches Potenzial zu.