Kernbereich

Der Kernbereich macht mit den kulturwissenschaftlichen Grundlagen und Methoden der globalen Europaforschung vertraut. Er muss von allen Studierenden absolviert werden. Inhaltlich geht es um die Vermittlung grundlegender historischer, theoretischer und methodischer Kenntnisse. 

Bestandteile des Kernbereichs sind:

Modul 1: Kulturtheorien und kulturwissenschaftl. Methoden

Im Zentrum dieses Moduls stehen einschlägige Theorien und Begriffe der Kultur, die einerseits für Geschichte und Selbstverständnis Europas prägend geworden sind, andererseits in den gegenwärtigen Debatten der Kulturwissenschaften favorisiert werden. Neben den verschiedenen Grenzziehungen, die diese Theorien begründen (Kultur/Nicht- Kultur; Kultur/Zivilisation; Kultur/Natur; Kultur/ andere Kulturen), sollen die Wechselbeziehungen zwischen Kulturreflexion und Kulturgeschichte kritisch geprüft werden (Säkularisierung, Modernisierung, Technisierung, Digitalisierung). Ziel der Veranstaltung ist die Einübung eines methodisch reflektierten und kritisch informierten Umgangs mit der Kategorie „Kultur“.

Modul 2: Konzepte Europas im globalen Kontext

In diesem Modul werden die verschiedenen Selbst- und Fremdbeschreibungen des Europäischen untersucht, (Ursprungs-) Mythen rekonstruiert und gesellschaftliche Transformationsdynamiken beleuchtet. Im Fokus stehen hierbei Formen, Narrative und Praktiken europäischer Traditionen, Institutionen und Identitäten. Politische Einrichtungen und soziale Gebilde – Demokratie und Imperium, Kirche und Staat, Stadt, Nation und Föderation – sowie elementare Kulturtechniken, die in Europa von identitätsstiftender Bedeutung sind, sollen in ihrer Verflechtungsgeschichte mit außereuropäischen Modellen dargestellt werden. Wissenschaften und Künste waren entscheidende Triebkräfte, um Herrschaftsansprüche zu befriedigen, in zunehmendem Maße aber auch kritisch zu reflektieren und abzuweisen.

Diese kulturellen Entwicklungen wurden von großen und kleinen Erzählungen begleitet und gesteuert, mit deren Hilfe sich Überlieferungen sichern, Erbfolgen begründen und Zukünfte vorausträumen ließen. So wie der Ursprung Europas sich im Mythos verliert, so sind auch die weiteren Entwicklungen mit Mythen verknüpft: mit Imaginationen von Wiedergeburten, Translationen und Aufbrüchen ins Ungewisse, von universalistischen Entwürfen und Sonderwegen, von Katastrophen und Apokalypsen.

Modul 3: Europaparlament I + II

Das „Europaparlament“ ist kein prüfungsorientiertes, sondern ein kolloquiales Format. Es dient, neben dem Austausch über studiengangspraktische Angelegenheiten, der Einübung und Pflege einer regen wie respektvollen wissenschaftlichen Diskussionskultur. Die in den Modulen 1 und 2 vermittelten theoretischen, methodischen, historischen und konzeptuellen Grundlagen der globalen Europaforschung werden hier in der Diskussion sowohl aktueller Themen also wie auch von kulturwissenschaftlichen Kerntexten erprobt und gefestigt. Vermittelt werden soll dabei die kritische Auseinandersetzung mit forschungsrelevanten Fragen.

Modul 7: Mentor:innengespräche

Zur fachwissenschaftlichen Beratung in individuellen Schwerpunktsetzungen und Studienplanungen ist ein Mentor:innengespräch pro Modul obligatorisch. Dazu hat jedes der am Studiengang beteiligten Fächer einen Mentor oder eine Mentorin benannt.

Weitere Infos zu den Mentor:innengesprächen und eine Liste der Mentor:innen finden Sie hier.