Geschichte - Prof. Dr. Pavel Kolář

Im geschichtswissenschaftlichen Kurs werden wir uns damit befassen, wie die Historiker und Historikerinnen verschiedene „Zusammenbrüche“ im 20. Jahrhundert – von Imperien, Herrschaftsordnungen, Ideologien usw. – erzählt und gedeutet haben. Interessieren werden uns nicht nur durch aktives Handeln vorangetriebene „Revolutionen“, sondern auch durch innere Ausschöpfung verursachte „Implosionen“. Wendemomente wie 1918, 1945, 1956, 1968 und 1989 stehen im Vordergrund der Diskussionen.

Medien - Prof. Dr. Jurij Murašov

Im medienwissenschaftlichen Kurs geht es zunächst um das Radio, das als „Lautsprecher der Revolution“ die utopischen Ansprüche der frühen Sowjetkultur der 20er Jahre bekräftigt und ideologisch etabliert. Wie dann in den 1980er Jahren mit dem Aufstieg des Fernsehens zum Massenmedium die Demontage der sozialistischen Ideologien und Systeme - nicht nur in der Sowjetunion - einsetzt, wird im zweiten Teil des Kurses erörtert.

Literatur - Dr. Renata v. Maydell

Im literaturwissenschaftlichen Kurs soll der Frage nachgegangen werden, welche Erzählungen und welche Formen des Erzählens das Erleben von Krieg und Zusammenbruch hervorbringt. Dies werden wir anhand der Texte und Textausschnitte von vier Zeitzeugen des Ersten Weltkrieges (Miroslav Krleža, Jaroslav Hašek, Jósef Wittlin und Boris Pasternak) erörtern. Bei Hašek wird es sich um die Bühnenfassung des Schwejk handeln, die am Theater Konstanz in dieser Woche aufgeführt wird.